Meiner Ansicht nach fehlt in dem Zitat ein vierter Faktor, der zwischen Nummer zwei und drei gehört: Wer Dich als Erwachsener zu Neugierde, Mut und Änderungen der Umstände ermutigt hat.

Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Ohne den »Tritt in den Hintern«, der bei mir die Ermutigung und das Zutrauen war, an mir arbeiten zu können und nochmal etwas ganz Neues zu beginnen, wäre es bei der vagen Idee geblieben, dass es vielleicht noch mehr geben könnte, als nur arbeiten zu gehen, um zu überleben.

Beim größten Teil meines damaligen Umfeldes erntete ich mit dem Entschluss, mit 37 noch damit zu beginnen mein Abitur nachzuholen (und später sogar noch ein Studium anzufangen, statt wieder brav in den alten Trott zu rutschen …) auf Reaktionen die zwischen Unverständnis (bestenfalls) und Kritik und Abwertung (Midlifecrisis) lagen. Und es ist verdammt schwer, ganz alleine gegen solche Mauern anzulaufen und dann nicht, spätestens bei den ersten kleinen Míßerfolgen, das Vorhaben als Ganzes in Frage zu stellen.

Ich bin fest davon überzeugt, dass bei den meisten Menschen, die, mit sagen wir mal ca. 30, nicht auf der Höhe ihrer persönlichen Entwicklung stehen, ein Wunsch (zumindest ganz tief im Inneren) mal auftaucht: Ich würde so gerne nochmal etwas Neues machen. Dann die Kritik: Hätte ich doch damals mein Abitur gemacht, mein Studium zu Ende gebracht, ein Studium gewagt … . Und schließlich der Zweifel: Geht das jetzt überhaupt noch? Ist der Zug abgefahren?

Und ob nun aus diesem Zweifel der Entschluss wird, etwas Neues zu wagen oder die Resignation es gar nicht zu versuchen, das hängt vom Selbstvertrauen ab und vor allem davon, ob es jemanden gibt, der an dieser Stelle sagt: Klar schaffst Du das. Wir unterstützen Dich. Versuch es wenigstens.

Und meiner Theorie nach ist an dieser Stelle dann meisten Schluss. Es mag hart klingen, aber wenn wir ehrlich sind, dann befinden wir uns doch zu diesem Zeitpunkt meist noch in genau dem Umfeld, das erfolgreich mit dazu geführt hat, dass wir es uns in unseren Zweifeln, unserer Unzufriedenheit und den »aktuellen Umständen« (ist nun mal so …) eigentlich »ganz bequem« gemacht haben. Und um diese scheinbare Komfortzone zu verlassen, bedarf es eines Anstoßes (das kann die eigene Unzufriedenheit schon sein) und gezielter Ermutigung und Unterstützung (das können Institutionen, Freunde, gezieltes Coaching und Training des Selbstbewusstseins UND/ODER so eine Community wie die unsere sein).

Bleibt die Frage, wie kommt das Pferd zur Tränke 🙂 – sprich, wie erreichen wir die Menschen, die gerne würden und sich nicht trauen. Dazu bin ich auf Eure Unterstützung, Mund-zu-Mund-Propaganda und Empfehlungen angewiesen. Wir brauchen Öffentlichkeit für dieses Thema – je mehr und je schneller, desto besser für all diejenigen, die in den Startlöchern stehen und es vielleicht noch gar nicht wissen. Oder sich nicht trauen. Oder festgehalten werden.

Nachdem dieses Thema ja bereits das Anliegen meines ersten „Webprojektes“ während meines Studiums war (damals wurde Siemsens Selbstlerner Communtiy „geboren“) möchte ich es nun erneut – diesmal „richtig“ in den Fokus meiner beruflichen Neuorientierung stellen.

Wie ich im letzten Post schon angedeutet hatte, habe ich in den letzten beiden Wochen an einer Challenge und einem weiterführenden Seminar zur Thematik „wie erstelle ich gute Online-Kurse“ teilgenommen. Das war gleichzeitig auch Teil meiner grade laufenden „Selbstversuche“ KI in verschiedenen Kontexten als Tool auf ihren Mehrwert hin zu testen.

Die Challenge wurde von „Mentortools“ angeboten, eine E-Learning-Plattform, die mich von den Möglichkeiten, der intuitiven Nutzungsmöglichkeit (Erstellen der Kurse, Landingpage, Community) und dem absolut individuellen Betreuungskonzept und Support her wirklich beeindruckt haben. Ich bin noch in der Testphase und werde diese dafür nutzen, zeitnah erste niedrigschwellige und kostenlose Testkurse anzubieten, die mir helfen werden, die Nachfrage und das Interesse an dem, was ich künftig tun will, für mich klarer zu machen.

Bei dem zweiten Onlineseminar ging es detaillierter um die Thematik, wie man Ki, z.B. ChatGPT als Unterstützung und Inspiration bei der Kurserstellung nutzen kann. Jedenfalls habe ich seither mal ein bisschen mit ChatGPT und DALL E „gespielt“ und hatte viel Spaß, war aber auch wirklich beeindruckt davon, was damit möglich ist und wie gut die Ergebnisse bereits sind.

Teaser: In den nächsten Tage lasse ich Euch/sie an einem dieser Tests teilnehmen und werde mal probieren – über Facebook und/oder LinkedIn ein Meinungsbild einzuholen, zu meiner künftigen „Berufungs-Bezeichnung“ … ich bin schon gespannt 😉